Alzheimer Beratungsstelle Enger informiert über die Pflegereform 2016/17
Die Alzheimer Beratungsstelle Enger informiert im Rahmen des Kurses „Hilfe zum Helfen- Umgang mit Menschen mit einer Demenz“ der am Donnerstag, dem 07.04.2016 um 18.30 Uhr im Generationen Treff Enger, Werther Straße 22, 32130 Enger, startet, unter anderem auch über die sehr wichtigen Veränderungen der Pflegereform mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz ab dem 01.01.2017.
In der ersten Stufe des PNG wurden im insbesonderen die Leistungen für Menschen mit einer Demenz in der häuslichen Versorgung deutlich erhöht und die Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten für die pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen ausgeweitet, beispielsweise durch die Einführung von Betreuungsleistungen und die Möglichkeit der Vereinbarung von Zeitkontingenten neben den verrichtungsbezogenen Leistungskomplexen in der ambulanten Pflege.
Ab dem 01.01.2017 wird der Begriff der Pflegebedürftigkeit, und die damit verbundene Einstufung in die Pflegeversicherung dann neu definiert.
Maßgeblich für das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit sind dann Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder Fähigkeitsstörungen in den nachfolgenden sechs Bereichen bzw. Modulen:
1. Mobilität - Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs, Treppensteigen etc.
2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten - örtliche und zeitliche Orientierung etc
3. Verhaltensweisen und psychischen Problemlagen - nächtliche Unruhe, selbstschädigendes und autoaggressives Verhalten etc
4. Selbstversorgung - Körperpflege, Ernährung etc., hierunter wurde bisher die "Grundpflege" verstanden
5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen - Medikation, Wundversorgung, Arztbesuche, Therapieeinhaltung etc
6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte - Gestaltung des Tagesablaufs etc
Dabei spielen die bisheren Zeitorientierungswerte keine Rolle mehr. Vielmehr geht es in der Regel um die Frage, ob die erforderliche Fähigkeit noch vorhanden ist und ob damit verbundene Tätigkeiten selbständig, teilweise selbständig oder nur unselbständig ausgeübt werden können.
Man möchte hiermit den Menschen als Ganzes erfassen mit Körper, Psyche und soziales Umfeld. Der Blick auf die Pflegebedürftigkeit ändert sich somit, denn der Hilfebedarf orientiert sich dann nicht mehr an die Pflegeminuten, sondern an den noch vorhandenen Fähigkeiten der Menschen.
Jetzt ist hauptsächlich der Grad der Selbständigkeit im Vordergrund. Die Seniorexperten der Alzheimer Beratungsstelle Enger sind der Auffassung, dass dieses der richtige Weg sei, denn die Förderung der Fähigkeiten der betroffenen Menschen liegt hier schon seit 2006 im Vordergrund aller Tätigkeiten im Generationen Treff Enger.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser kostenfreien Kursreihe stets herzlich willkommen und es bedarf keiner Voranmeldung.