1.    Warum eine Alzheimer Beratungsstelle in Enger?
 

Es tauchten bei den Angehörigen von Menschen mit Demenz immer wieder Fragen auf wie:

  • Wo kann ich Hilfe erhalten?
  • Wen spreche ich an?
  • Wie kann ich meinen Alltag nach Bedarf und Wunsch gestalten?
  • Wie kann ich mir Freiräume schaffen?

Darum hat der Generationen Treff Enger an zahlreichen bundesweiten Kampagnen teilgenommen, mit der Zielsetzung:

  • Das Bewußtsein bei den Menschen soll wachsen, "Jeder kann etwas tun."
  • Das Wissen über die Chancen der Früherkennung und behandelbare Möglichkeiten soll wachsen
  • Die Beratungsstelle sollten ihren Bekanntheitsgrad steigern
  • Demenz soll zu einem Gesprächsthema in unserer Stadt werden

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2.    Was ist Demenz und was ist Alzheimer?
 
Demenzheißt „Weg vom Geist“ Die Folge sind chronische Veränderungen des Gehirns.

Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können.

Einst erworbenes Wissen ist verlorengegangen oder geht verloren

Alzheimer ist eine hirnorganische Krankheit, die gekennzeichnet ist durch den  langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten. Im Gehirn von Menschen mit Alzheimer sind typische Eiweißablagerungen festzustellen. Es gibt verschiedene Formen von Alzheimer.

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3.    Durch was ist das Krankheitsbild gekennzeichnet?
 

Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Diese Störungen machen die Bewältigung des normalen Alltagslebens immer schwieriger.

Typischen Anzeichen einer Demenz sind:

Gedächtnisstörungen wie

  • Die Menschen vergessen Namen , Nummern oder Termine
  • können sich an Ereignisse die wenige Stunden zurückliegen, nicht mehr erinnern
  • verlegen Gegenstände

Tragische Krankheitseinsicht

  • Die Menschen bemerken die Probleme und sind Verunsichert, deprimiert und beschämt

Sie versuchen

  • Defizite zu überspielen,
  • Ausreden zu gebrauchen
  • Bloßstellungen zu vermeiden

Die Fähigkeit ist eingeschränkt

  • Urteil zu fällen, Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen

Antrieb und Eigeninitiative lassen nach

  • Betroffene beteiligen sich nicht an Gespräche
  • Reagieren nicht auf die äußere Umwelt
  • Ziehen sich vom aktuellen Tagesgeschehen zurück

Es kommt zu 

  • Stimmungsschwankungen, Wortfindungsstörungen und Orientierungsstörungen

Aber

  • Die Selbständigkeit bleibt weitgehend erhalten, nur für kompliziertere Aufgaben brauchen sie Hilfe (Banküberweisung, Reise, Verträge)

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4.    Was sind die Symptome?
 
Hier muss vorab erwähnt werden, dass jede dementielle Veränderung einen sehr individuellen, von dem Betroffenen persönlich abhängigen Verlauf nehmen kann.

Allgemein kann man aber drei Stadien unterscheiden:

Im Anfangsstadium machen sich erste geistige Defizite bemerkbar, die allerdings schwer ein- und zuzuordnen sind, da diese noch sehr gut „überspielt“ und als „harmlose Altersvergesslichkeit“ abgetan werden können. Dies erschwert eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie, durch die der Verlauf der Demenz positiv beeinflusst werden könnte, erheblich. Ein selbstständiges Leben ist in diesem Stadium möglich.
Im moderaten Stadium kommt es zu einem verstärkten Verlust der geistigen Fähigkeiten. Dazu gehören: zunehmende Vergesslichkeit, Sprachstörungen Erkennungsstörungen, Desorientierung, Nachlassen der Hygiene, zunehmende Unfähigkeit Rechenaufgaben und Probleme im Allgemeinen zu lösen, Wahnvorstellungen, vor allem aber auch eine Veränderung der Persönlichkeit mit starken Stimmungsschwankungen, einem Nachlassen von Interesse an bislang gewohnten Tätigkeiten und Unternehmungen und das Auftreten allgemeiner psychischer Anzeichen, die denen einer Depression sehr ähnlich sind. In diesem Stadium ist die Selbstständigkeit bereits sehr eingeschränkt.
Im Schweren Stadium geht die Selbstständigkeit schließlich ganz verloren. Nun findet ein Zerfall des Kurz- und auch des Langzeitgedächtnisses statt, damit verbunden ein Sprachzerfall. Es kommt zu erheblichen Erkennungsstörungen, selbst Angehörige werden nicht mehr erkannt. Die persönliche Orientierung geht verloren und Inkontinenz, eine für Demenz typische Begleiterscheinung, tritt auf. Ein selbstständiges Leben wird unmöglich, der Betroffene zum Pflegefall.

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5.    Ist eine Diagnose möglich?
 
Es wäre wünschenswert, wenn eine Diagnose so früh wie möglich, also bei den ersten Anzeichen und dem ersten Verdacht auf Demenz gestellt würde.

Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit Demenz in ihrer Therapie und Medikation erschreckend unterversorgt sind, was einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf der dementiellen Veränderung hat. Der Grund dafür ist ganz gewiss in mangelnder Aufklärung, aber auch in dem oben erwähnten „Herunterspielen“ und Bagatellisieren erster Anzeichen zu finden.

Es ist heute durchaus möglich, mittels spezieller medizinischer Untersuchungen eine Demenz und auch deren Ursache festzustellen. Dabei muss sowohl der körperliche als auch der geistige Zustand im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen. Neben psychologischen Tests dienen etablierte bildgebende Verfahren wie die PET mit FDG, Computer-Tomografie und MRT einer Diagnosestellung. Sehr wichtig ist es auch, folgende Blutuntersuchungen durchzuführen, um nicht Gefahr zu laufen, eine eventuell behandelbare Ursache zu übersehen: Blutbild, Vitamin B 12 Spiegel, Blutzucker, Leberwerte, Nierenwerte, Elektrolyte, Schilddrüsenhormone und CRP. Es ist unerlässlich, in die Untersuchungen die Angaben von Bezugspersonen, die Aufschluss über die gesamte Anamnese des Betroffenen geben können, mit einzubeziehen.

Die Untersuchungen werden nach Terminvereinbarung im Generationen Treff Enger von der Heilpraktikerin Tatjana Schilling im Rahmen der „Gedächtnissprechstunde“ und von Fachärzten für Neurologie und Psychiatrie durchgeführt. Spezielle Einrichtungen wie eine Gedächtnissprechstunde dienen der Diagnose und Therapie von Demenzerkrankungen. Wenn die Diagnose Demenz gestellt wird, ist es überaus schmerzlich und schockierend für Betroffene wie auch Angehörige. Ob ein Betroffener über die Diagnose in Kenntnis gesetzt wird oder nicht, muss ausschließlich von Fall zu Fall entschieden werden. Dabei sollte nicht übersehen werden, dass die Diagnose auch eine Hilfe darstellen kann: Sie gibt Aufschluss über bestehende Probleme, klärt über Behandlung und weitere Schritte auf und hilft so entscheidend bei der weiteren Lebensplanung.

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6.    Ist eine Behandlung möglich?
 
Demenz, vor allem solche, die durch die Alzheimer-Erkrankung verursacht wird, kann mit Medikamenten, so genannten Antidementiva behandelt werden. Diese Medikamente ermöglichen keine Heilung, aber sie können das Fortschreiten der Symptome hinauszögern.

Hier gilt: Je eher mit einer Behandlung begonnen wird, umso größer sind die Erfolgsaussichten. Demenz, die auf einer vaskulären, also einer durchblutungsbedingten Gefäßerkrankung basiert, wird mit Medikamenten behandelt. Ebenso kommen auch hier Antidementiva zum Einsatz.

Bei einem so individuellen und von Mensch zu Mensch variierendem Krankheitsbild spielt auch der nichtmedikamentöse Ansatz eine bedeutende Rolle. Hier gilt: Alles, was die Lebensqualität und das Wohlempfinden der Betroffenen, aber auch deren Angehörige, die von der Erkrankung mit betroffen sind, erhöhen und intensivieren kann, sollte genutzt werden. Dabei spielen Verhaltenstherapie, Erinnerungs-, Musik- und Kunsttherapie u.v.m. eine große Rolle.

Wichtig dabei ist, dass auf die Persönlichkeit und die individuellen Eigenheiten des Dementen eingegangen wird. Auf alle Fälle gilt zu beachten, dass menschliche Zuwendung, angemessene Aktivierung und Beschäftigung, eine den Umständen angepasste Umgebung und Umwelt einen wesentlichen Einfluss auf das Befinden des Betroffenen ausüben.

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7.    Kann man Demenz vorbeugen?
 
Sicher ist: Keiner kann sich vor einer dementiellen Erkrankung schützen.

Allerdings kann eine bewusste Lebensführung helfen, die Risikofaktoren für eine mögliche Erkrankung so gering wie möglich zu halten. Das bedeutet, auf eine ausgewogene, fett- und cholesterinarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse, die zudem reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin C, E und Beta-Karotin ist, zu achten. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Diabetes Mellitus unbedingt zu behandeln und vor allem sowohl geistig wie auch körperlich aktiv zu bleiben und Sozialkontakte wahrzunehmen und zu pflegen.

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8.    Welche Empfehlung gibt es im Umgang mit Menschen mit einer Demenz?
 
Keine allgemein gültigen. Denn so individuell jeder einzelne Mensch ist, so individuell wirken sich auch Symptome und Verlauf bei einer demenziellen Erkrankung aus. Es gilt in erster Linie, sich so gut wie möglich auf den Betroffenen einzustellen, in seine persönliche Lage und Welt hineinzuversetzen und herauszufinden, wie und was dem Menschen mit einer Demenz gut tut und ihm ein möglichst hohes Maß an Sicherheit und Kontinuität im täglichen Ablauf ermöglicht. Desweiteren soll man die Fähigkeiten der Menschen fördern und für gemeinsame Begegnungsformen suchen.

Von der Demenz sind vor allem die pflegenden Angehörigen mit betroffen. Für sie kann es hilfreich sein, die gestellte Diagnose anzunehmen, statt sie zu verleugnen und zu ignorieren. Sich über die Demenz und deren Verlauf zu informieren baut Ängste und Unsicherheiten ab und erleichtert den Umgang mit den Betroffenen.
Wichtig ist es, vorhandene Fähigkeiten so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und zu fördern. Das erleichtert zum einen den Ablauf vieler Tätigkeiten, zum anderen kann der Betroffene daraus ein Selbstwertgefühl schöpfen.

Gerade im Umgang mit Menschen mit einer Demenz bewährt sich die Methode der Validation, die es den Pflegenden ermöglicht, sich in den Betroffenen hineinzuversetzen und so seine Bedürfnisse und Stimmungen herauszufinden und entsprechend darauf zu reagieren.
Die Umgebung sollte dem Zustand des dementiell Veränderten angepasst werden, alle möglichen Gefahrenquellen sollten beseitigt, aber auch auf das Verbleiben vertrauter und geliebter Gegenstände sollten geachtet werden.

Es ist wichtig, dem Betroffenen einen möglichst konstanten Tagesablauf zu sichern, ihn aber auch in Tätigkeiten und Aktivitäten mit einzubeziehen.
Die menschliche Hinwendung, die den Menschen mit Demenz so annimmt wie er ist, ohne ihn zu kritisieren, zu verbessern oder gar zu überfordern, ist gewiss der beste Leitfaden für den Umgang mit Betroffenen.

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9.    Welche Hilfen gibt es für pflegende Angehörige?
 
Betreuende und pflegende Angehörige sollten sich in erster Linie darüber im Klaren sein, dass sie die Verantwortung an dem erkrankten Menschen nicht alleine tragen müssen.

Die Betreuung und Pflege eines Menschen mit einer Demenz geht weit über ein "Sich-Kümmern" hinaus und lässt Pflegende nicht selten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen. Es ist eine Tatsache, dass gelungene Pflege und Zuwendung nur möglich sind, wenn die Pflegenden auch auf ihre eigene körperliche und seelische Gesundheit achten und ihre sozialen Kontakte nicht zugunsten des Erkrankten vernachlässigen oder gar ganz aufgeben.

Da die Betreuung und Pflege eines Menschen mit Demenz nicht nur eine körperliche, sondern auch eine sehr große seelische Belastung bedeutet, gilt es oftmals mit den unterschiedlichsten Gefühlen umzugehen und zurechtzukommen. Nicht selten werden Pflegende von Schuldgefühlen, Ängsten, Unsicherheit, Resignation, Aggression u.v.m. gequält. Das Gespräch mit professionellen Hilfen, Ärzten und auch Juristen kann entlasten und von vielen Sorgen befreien.

Im Austausch mit anderen Pflegenden im Rahmen von Gesprächsgruppen können nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch Kraft aus dem gegenseitigen Verständnis und dem Sich-nicht-alleine-Fühlen geschöpft werden.
Rufen Sie in der Alzheimer Beratungsstelle Enger, Telefon 05224-937563 an.

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10. Welche Möglichkeiten der Beratung, Betreuung und Versorgung für Menschen mit Demenz gibt es in der Alzheimer Beratungsstelle Enger?

Angebote der Alzheimer Beratungsstelle Enger:

  • Hausbesuche, Einzelberatung und Schriftwechsel
  • Gedächtnissprechstunde
  • Offene Kunstprojekte wie:
    •  Offener Mal-Treff
    •  Gemeinsames Singen von  Jung und Alt
    •  Jung und Alt gestalten gemeinsam mit Ton und Holz
    •  Museumsbesuche
  • Offene Sportprojekte "Sport, Bewegung und Demenz" wie:
    • Fahrradgruppe, auch Einzelbegleitung
    • Sport und Bewegung mit dem Sportpark Enger
      • Reha-Sport
      • Rhytmische Gymnastik
      • Geh-Fußball
    • Geh-Treff
    • Golf
  • Vortragsveranstaltungen
  • Begleitung und Anwesenheit bei MDK-Gutachten
  • Begleitung und Unterstützung nach dem Tod des Partners
  • Hilfe zum Helfen, Angehörigenkurse 
  • Angehörigen Gesprächskreis und Selbsthilfegruppen
  • Frühbetroffenengruppe Ehepaare
  • Notfalltelefon
  • Ehrenamtlicher Unterstützungsdienst entsprechend dem SGB XI § 45c mit einer eigens vorgegebenen Basisqualifizierung
    •  Betreuung in der Häuslichkeit
    •  Betreuung in Kleingruppen
  • Sonntags-Cafe
  • Generationen-Frühstück
  • Tanzcafe Vergissmeinnicht

Die Alzheimer Beratungsstelle Enger im Generationen Treff Enger, Wertherstraße 22, 32130 Enger,  erreichen Sie unter Telefon: 05224 - 937 563.

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