Am Donnerstag den 10.April 2025 erhielt der langjährige Leiter vom Generationentreff Enger aus der Hand von Thomas Meyer, Bürgermeister der Stadt Enger und dem Landrat Jürgen Müller das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vor allem für das aufgebaute ehrenamtliche Netzwerk zur Unterstützung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen und deren Angehörigen im Kreis Herford.
Im historischen Sitzungssaal vom Kreishaus Herford konnte Günter Niermann vor 50 geladenen Gästen die Auszeichnung entgegen nehmen.
Günter Niermann dankte allen Anwesenden für ihr Kommen und das ausgesprochene Vertrauen mit einer Rede:
Das Herz wird nicht dement…..
Nach einem entspannten Spaziergang kaum zu
Hause angekommen sagst du zu mir: „Du bist nicht
meine Frau – du hast hier nie gewohnt – aber ich
kenne dich – du kommst ab und zu – du musst das
Haus verlassen, sonst großer Ärger, wenn andere
Frau, die hier wohnt, kommt.“
Meine Frage: „Wie heißt denn deine Frau?“ „Susanne“
„Und ich?“ Nach langem Zögern: „Auch Susanne“.
Ich bin aufgeregt, fürchte mich, weine, ziehe mich an,
verlasse für eine halbe Stunde das Haus und komme
dann – als sei nichts gewesen – nach Hause.
Es funktioniert. Du erzählst mir was „die andere“
gemacht hat. Jetzt bin ich offensichtlich wieder die
Frau die hier wohnt …
Der Text stammt aus einer Kampagne mit Tischsets die in Gaststätten aus dem Kreises Herford 2014 im Rahmen des Projektes „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ ausgelegt waren.
Sehr verehrte Frau Folk,
lieber Jürgen Müller,
Lieber Thomas Meyer,
liebe Freunde und Gäste,
zunächst Ihnen Herr Müller meinen herzlichen Dank für die mir zuteil gewordene Ehrung, die Sie mir im Auftrag des Bundespräsidenten heute überreicht haben. Danken möchte ich Ihnen Frau Folk, Jürgen Müller und Thomas Meyer für die anerkennenden Worte. Als mich die Nachricht vor Wochen erreichte und ich den Briefumschlag vom Kreis Herford in der Hand hielt, schoss es mir zunächst durch den Kopf: Wo haben sie dich denn nun wieder geblitzt und wie schnell bin ich wo nun wieder gefahren?
Als ich dann den Briefumschlag und den Brief aufgemacht habe, konnte ich es dann lesen. Dass ich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten soll, da war meine erste Reaktion – wie wahrscheinlich bei den meisten Auserwählten – ungläubiges Erstaunen und sofort der Satz: „Warum ich? Da kenne ich aber auch andere!“ In den zurückliegenden Wochen wurde mir vereinzelt gesagt, es müsse diese Ehrung der besonderen, offiziellen Art schon sein, sozusagen „von Staats wegen“. Gleichwohl gilt: „Ich habe mich mit anderen doch nur für andere engagiert.“
Die Vorredner haben erwähnt, wie sich meine Aktivitäten im Rahmen des Vereins Leben-Wohnen-Begegnen und im GTE auswirken. In den zahllosen Initiativen und Aktivitäten der letzten 13 Jahre haben wir uns in besonderem Maße engagiert. Mich freut es mindestens ebenso sehr, dass die Arbeit dieser zahlreichen so wichtigen Initiativen inhaltlich und in ihrer Gesamtheit ebenfalls heute gewürdigt wird und somit zahlreiche weitere engagierte Bürger/innen.
Liebe Freunde und Gäste, keine meiner Aktivitäten habe ich im Alleingang ausgeübt - noch hätte ich sie je allein ausüben können. Bürgerschaftliches Engagement ist nur möglich, gemeinsam mit Gleich-Gesinnten und Gleich-Motivierten. Hier möchte ich besonders Manuela Schock, Karin Alex, Traugott Pfaff und Edeltraud ebenso noch benennen. Wir alle, nicht nur im Kreis Herford brauchen den Verbund von Ehrenamt und Hauptamt, das Netzwerk, die Initiative. Hier sind heute zahlreiche Mitstreiter/innen, Unterstützer und Förderer versammelt. Unser Staat honoriert heute mit der Auszeichnung, dass Staatsbürger und Stadt-BÜRGER viel Freizeit geben, viel Kraft investieren, auch manchmal Unverständnis und Argwohn ausgesetzt sind - und dennoch nicht aufhören, sich einzubringen.
Ich freue mich, hier und heute viele bekannte Gesichter zu sehen. Es sind alles wunderbare Menschen, die einen haben kurze und intensive Impulse gesetzt, andere haben mich über einen längeren Zeitraum begleitet. An dieser Stelle muss ich auch Edeltraud benennen die mich 57 Jahre wunderbar geleitet und begleitet hat. Ohne Sie wäre vieles an Aktivitäten nicht möglich gewesen. Nach dem 25.12.2021 war alles plötzlich anders in meinem Leben. Ich habe mich in den folgenden Monaten ernsthaft hinterfragt, was hält mich auf dieser Welt? Es war finster und dunkel um mich herum.
Dann traf ich Margarete, ein Mensch der sich für Kinder engagiert, die mir in zahlreichen Gesprächen wieder aus der Dunkelheit geholfen hat und mir deutlich vor Augen führte, das sie mir gerne helfen würde hier weiterzumachen, wo ich stehen geblieben war, also meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hat und sagte: Es lohnt sich das Leben zu leben. Dafür danke ich Dir Margarete von ganzem Herzen.
Ich bin älter geworden, aber die Erinnerung bleibt, denn Erinnerung ist eine Frage der Identität. Daher möchte ich Ihnen in Erwiderung der ehrenden Worte und als Dank dafür ein paar kurze Gedanken zu den Bereichen vortragen, die meinen Lebensweg ab 2012 im GTE bis hierher bestimmt haben:
- Da ist seit 2006 die Alzheimer Beratungsstelle Enger die Ehrenamtlich ihre Tätigkeit aufnahm und seit jeher von der Ruth und Willi Biermann Stiftung gefördert wird, und das nicht unerheblich. Willi, ich sage Dir, auch Ruth und ebenso Klaus Rieke, habt herzlichen Dank dafür.
- Nach zahlreichen Aktivitäten wie auch die Beteiligung an der Demenzfreundlichen Kommune, einer bundesweiten Beteiligung mit 72 Projekten von der Aktion Demenz e.V. mit Prof. Dr. Reimer Gronemeyer an der Spitze
- Da ist die außergewöhnlichen Ehrungen für die Alzheimer Beratungsstelle am 16.01.2012 die Ehrung in Brüssel, aus der Hand der Prinzessin Mathilde von Belgien erhielten 4 Bürger stellvertretend den Europäischen Ehrenamtspreis: Living well with dementia in the Community“ überreicht.
10 Projekte wurden Europaweit von 81 Bewerbungen ausgesucht, 2 aus Deutschland nämlich Minden-Lübbecke und Enger, wobei Enger beim Ranking an 2. Stelle hervorging: Enger gleich hinter Paris……
Plötzlich war alles anders, Wir lernten engagierte Menschen kennen aus dem Inland wie Stephan Kleinstück aus Köln mit Wir tanzen wieder, Michael Hagedorn aus Hamburg mit Konfetti im Kopf, Martin Polenz mit Der Demenzwerkstatt Arnsberg, Hartmut Schilling aus Minden mit Ein Leben mit Demenz
Wir lernten plötzlich Projekte aus dem Europäischen Ausland kennen wie aus Belgien, Frankreich, Portugal, Oesterreich. Auch interessierte man sich für das Wirken in Enger im In- und Ausland,
Hieraus entstanden dann Aussagen wie die von Friedel Otte: Ich glaube wir sind in der ChampionsLeage angekommen aber dann sofort auch der legendäre Sätz von Bernd F. Müller: Aber bitte auch mit aller Demut….. - Da war die Ehrung für alle 28 Beteiligten Bürger/innen der Alzheimer Beratungsstelle. im Rathaus vorgenommen vom stell. Landrat Herrn Deppermann und dem damaligen Bürgermeister Herr Klaus Rieke.
- Da ist der Helferkreis die den Betroffenen Menschen und pflegenden Angehörigen in der Häuslichkeit zur Seite stehen
- Die Angehörigengruppen
- Da ist der Beginn neuer Begegnungsformen von Menschen mit und ohne Demenz und Behinderung sowie Kunst und Kultur zu benennen
o Skat in Kleingruppe für Menschen mit und ohne Demenz,
o Offenen Malen für Menschen mit und ohne Demenz sowie mit und ohne Behinderung
o offene Singen für Menschen mit und ohne Demenz sowie mit und ohne Behinderung
o Gestalten mit Holz und Ton, Kindergarten, GTE und Haus Stephanus
o Radgruppe für Menschen mit und ohne Demenz
o das Mathildenplatzkonzert mit all den Bürgerinnen und Bürgern
o Reha Sport für Menschen mit und ohne Demenz sowie mit und ohne Behinderung in Kooperation mit dem Sportpark Enger
o Der Gehtreff, einfach nur miteinander spazieren gehen, aber sehr wertvoll in Bezug auf Einsamkeit und Kontakte
o Gehfussball
o Rhytmische Gymnastik
o Spielemorgen
o Frühstück
o Sonntgscafe
o Erzählcafe
Hinter all diesen Projekten stehen Menschen wie Christine und Jürgen Heidrich, Ute und Jürgen Hammer, Monika und Ernst Kolbe, Heidi Weidner, Monika und Ulrich Schnier, Kopi Heuermann, Inge Schindler, Traugott Pfaff, Simone Brinkmeier, Ella Deppe und Manfred Schneider und zahlreiche andere engagierte Menschen. Vor Corona waren es fast 100 engagierte Menschen nach Corona sind wir heute bei 28 engagierte Menschen
- Da ist eine Vernetzung nach Niedersachsen zu Anke Timm. Sie engagiert sich für Begegnungen und gegen Einsamkeit mit Spieleangeboten und Einkaufshilfen.
- Da war der 1. Internationale Demenz-Kongress unter anderem mit unserem Sozialminister Guntram Schneider, unserem Gast aus Österreich Frau Egger und oder Prof. Dr. Gronemeyer
- …. 8 weitere Internationale Demenztagungen sollten in verschiedenen Kommunen des Kreises Herford in den nächsten Jahren folgen und wir durften einige Projekte aus verschiedenen europäischen Ländern kennenlernen
In den nächsten Jahren folgten zahlreiche Projekte gemeinsam an der Seite mit Manuela Schock, eine Vernetzung und Wertschätzung von Ehrenamt und Hauptamt. Es funktionierte die Ergänzung von Ehrenamt und Hauptamt.
- Da war vor allem das Projekt: „Ein demenzsensibles - menschenfreundliches Krankenhaus“ zu benennen, welches 10 Jahre von Bemühungen geprägt, aber erst vor 3 Jahren zum Tragen kam, ein Herzensprojekt von Manuela Schock, Edeltraud, Karin Alex, Traugott Pfaff und meiner Person, dazu gleich noch etwas
- das Bundesprojekt „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ an dem wir in der ersten Vergabe teilnehmen durften. Es folgte die zweite bundesweite Vergabe mit dem Haus Stephanus mit Manuele Schock. Hier durften wir mit Frau Cornelia Folk aus dem Bundesministerium einen Menschen kennen lernen, der uns sehr lieb geworden ist
- Der Filmdreh mit Alfred Manderla aus Spenge: Wir sind Nachbarn, Demenz berührt mit vielen Gesichtern, heute noch auf unserer Homepage zu sehen.
- Im Rahmen des Projektes Musik und Kultur für Menschen mit Demenz folgte das Musikfest in Enger
- Zahlreiche Konzerte der Nordwestdeutschen Philharmonie zu Gunsten des Projektes Kraftquellen in der Demenz wobei es ein Konzert am 4.5.2025 in der Stiftskirche in Enger gibt, zu dem ich alle herzlich einladen möchte.
- Jung und Alt gestalten mit Holz und Ton gemeinsam und Miteinander mit dem Kindergarten TAKA TUKA Land, dem GTE und dem Stephanuszentrum
- Musik im Park in Verbindung mit dem Tag der Gärten, in Hiddenhausen in Verbindung mit Frau von Consbruch
- Tischsets mit Themen zur Demenz wurden in verschiedenen Gaststätten des Kreises Herford ausgelegt,
- Lesungen mit Christian Quadflieg, Reiner Schöne oder Ralf Zacher
2016 im September folgte die mittlerweile Europaweite Kampagne „Move for Dementia“ auf dem Rathausplatz in Hiddenhausen. Dabei entstand das Video der damaligen Bundesministerin für Familie Frau Manuela Schwesig, die auf diese Veranstaltung hingewiesen hat, ebenso noch auf unserer Internetseite zu sehen.
All diese Aktivitäten die wir mit dem Projekt Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in den Kreis Herford holen konnten, war ein großer Verdienst von Frau Folk, ich glaube, dass ich das sagen darf: Frau Folk hatte Vertrauen zu uns, zu den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Herford. Liebe Frau Folk nochmals Danke für ALLES!!!
- Es folgten aus all den Erkenntnissen eine Floßfahrt auf der Weser, eine Initiative des Vereins: ein Leben mit Demenz aus Minden, hier möchte ich Hartmut Schilling mit seiner lieben Frau benennen
- Gestalten mit Kalksandstein von Skulpturen mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen mit dem Bildhauer Peter Medzech.
- Organisation von diversen Museumsbesuchen für Menschen mit und ohne Demenz
2019 folgte auf initiative vom Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze und dem Landrat Jürgen Müller der Demenzverbund Herford, indem es ein Hauptamtliches Netzwerk und das ehrenamtliche Netzwerk “Kraftquellen in der Demenz“ gibt. Beide Netzwerke haben mit Herrn Tönsmann einen zugewandten fachlichen Ansprechpartner und werden zwischenzeitlich von der Pflegekasse finanziell gefördert.
Dann kam Corona, sie erinnern sich vielleicht noch an diese Zeit.
Ein Beispiel par exelance von Ehrenamt und Hauptamt ist, das sich das Klinikum Herford im Verbund mit dem Lukaskrankenhaus und der Geriatrischen Fachklinik in Enger auf den Weg zum demenzsensiblen – menschenfreundlichen Krankenhaus vor drei Jahren gemacht hat. Es ist letztlich auf der einen Seite unserer Hartnäckigkeit mit Karin Alex, Traugott Pfaff und meiner Person als auf der anderen Seite dem Vorstandsvorsitzenden des Klinikums Herrn Peter Hutmacher zu verdanken. Ich glaube es hat ihn überzeugt in dem gemeinsamen persönlichen Gespräch dass wir nicht nur Kritisieren sondern auch mit anfassen diesem Ziel näher zu kommen. Im Lukas Krankenhaus haben wir vor 2 Jahren begonnen die Klinikbegleiter/innen zu schulen und zu begleiten mit Frau Alex und Frau Spilker, vor 3 Monaten sind auch die ersten Klinikbegleiterinnen im Klinikum gestartet.
Ich weiß es sehr wohl einzuschätzen, Herrn Hutmacher gebührt mein voller Respekt für diese wegweisende Entscheidung.
Im letzten Jahr habe ich dann damit begonnen, die Verantwortung im GTE in die Hände von meiner Tochter, Simone Brinkmeier zu legen. Ich glaube insoweit rechtzeitig, um Ihr die Unterstützung zukommen zu lassen, wenn ich gefragt werde. So habe ich meinen Lebensmittelpunkt im letzten Jahr nach Osnabrück verlegt, ohne den GTE und Demenzverbund zu vergessen, habe ich nun gemeinsam mit Margarete zusätzlich ein
- Inklusionsprojekt „Golfen und mehr…“ mit dem GC Varus, dem Deutschen Golfverband und der Montessuri Schule Osnabrück begonnen, um den Kindern zu zeigen, dass Sport verbinden kann und sie auch eine Chance in ihrem Leben haben,
- indem wir ihre Fähigkeiten fördern,
- indem wir das nach vorne stellen was sie können und nicht nur auf die negativen Dinge hinweisen.
- Wir möchten ihnen aufzeigen, dass eine Inklusion möglich ist zwischen Jung und Alt.
Ein weiteres Projekt ist im Dezember hinzugekommen, indem wir uns für Kinder aus einem Township aus Kapstadt in Südafrika engagieren. Diese Kinder die auf der Straße leben, bekommen in den Ubomi Häusern, eine Initiative von Gabi Hägemann aus Hannover, ein Zuhause, was sie unbedingt verdient haben. Wir unterstützen das Projekt mit Geld- und vor allem Sachspenden mit Sportgeräten wie Handbälle, Fußbälle Volleybälle usw. aber auch mit Aktionen wie Ausflüge und weitere Annehmlichkeiten, die für uns selbstverständlich sind, aber in den Townships große Dankbarkeit erzeugen.
Auch hier habe ich wieder so wunderbare Menschen habe kennen lernen dürfen wie Heidrun und Reinhard Flasspöhler, Etta und Günter Bettin, Heide Ritter und Helmut Juhra oder auch Anke Thimm die uns unterstützen, wo sie können, auch beim Benefizgolfturnier, welches in diesem Jahr zum 18. Mal stattfinden wird.
Wie man wunderbare liebgewordene Menschen kennen lernen darf, so verliert man auch liebgewordene Menschen, wie meine Schwester Ursula im Januar dieses Jahres, die wie selbstverständlich von Ihrer Tochter Karin, als auch ihrem Mann Rainer bis zum Abschied liebevoll zu Hause betreut und gepflegt wurde. Auch Euch gilt mein ganzer Dank stellvertretend für so viele Menschen, die für Ihre Angehörigen da sind.
All diese Aktivitäten, die ich benannt habe, und es gibt noch mehr an der Zahl, wären ohne die Förderer und Unterstützer wie die Stadt Enger, Die Ruth und Willi Biermann Stiftung, Sparkasse Herford, Volksbank Herford/Bad Oeynhausen, Aktion Demenz e.V., Robert Bosch Stiftung, die EFID (europäische Foundation of Dementia, das Bundesministerium für Familie und Soziales, Das Land NRW nicht möglich gewesen.
Liebe Gäste, Was steckt eigentlich hinter all diesen Projekten und Wirken im GTE:
Wir möchten den in der Stadt Enger lebenden Menschen im Zusammenwirken von Jung und Alt eine Plattform und Raum im GTE geben, und miteinander "füreinander" in einer Selbstverwaltung der einzelnen Netzwerke und Gruppen da sein. Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, Selbsthilfe und vielfältige Formen bürgerschaftlichen Engagements haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in vielen gesellschaftlichen Bereichen von großer Bedeutung. Man sollte allerdings auch wissen das das Ehrenamt sich entwickelt hat vom Karitativen hin zum Selbstentfaltungsmotiv. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird in hohem Maße, von der oft wenig sichtbaren und unspektakulären Arbeit bestimmt, die Menschen täglich ehrenamtlich in unseren Städten erbringen und somit einen bedeutenden und unverzichtbaren Beitrag für ein gemeinsames Miteinander leisten.
Das ehrenamtliche Netzwerk „Kraftquellen in der Demenz“ hat vor 2 Jahren gemeinsam mit der Kursleitung Ralf Hoffmann damit begonnen, aus allen Kommunen des Kreises Herford jeweils 2 engagierte Bürger/innen, mit einer Weiterbildung die Ziele ehrenamtlichen Engagements zu vermitteln.
Zugleich wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die didaktischen und methodischen Kompetenzen an die Hand gegeben, in der eigenen beruflichen und/oder ehrenamtlichen Praxis soziale Netzwerke und ehrenamtliches Engagement zu entwickeln, durchzuführen und Entwicklungsprozesse auszuwerten in der Kommune, in der sie Leben-Wohnen und Begegnen.
Sehr verehrte Vertreter/Innen der Kommunen aus dem Kreis Herford, Lieber Jürgen Müller, ich bin sicher: Solange die Kräfte und sonstigen Lebensverhältnisse es zulassen, werden die engagierten Bürger/innen weiter ehrenamtlich tätig sein und sich für die Stadt in der sie Leben, Wohnen und Begegnen, einsetzen, damit diese Kommunen Liebens- und Lebenswert bleiben, Wohn- und Lebensqualität zu schaffen und zu realisieren, die niemanden isolieren; auch und vor allem die Menschen mit einer Demenz und die pflegenden Angehörigen sowie die Nachbarschaft nicht. Daher bitte ich alle Kommunalen und kreisweiten Vertreter, helfen sie uns ehrenamtlich engagierten Menschen weiter wie bisher, haben sie Vertrauen wie bisher zu den ehrenamtlich handelnden Menschen im Netzwerk Kraftquellen in der Demenz. Diese Menschen brauchen Raum und keine vertraglichen Verpflichtungen.
Ich sagte unter anderem, dass die Erinnerung eine Frage der Identität ist.
- Wo stehe ich heute?
- werden Entscheidungen auf Grundlage der Erinnerungen gefällt und getroffen?
Tue etwas Gutes, tue es einfach, fang an und lass uns die Erinnerungen lehren. Mitmenschlichkeit kann man nicht delegieren, jeder von uns ist gefragt, was bin ich bereit zu tun. Lasst uns aber nicht in Routine verfallen, denn Routine birgt die Gefahr der trügerischen Gewissheit, schon alles getan zu haben. Nein wir dürfen uns nicht täuschen lassen, hiermit schon alles getan zu haben. Es geht uns alle an, denn „Das Herz wird nie dement“.
Zum Schluss bleibt mir nur noch, Ihnen allen für ihre Worte und Anwesenheit ganz herzlich zu danken.
Ich danke Herrn Müller und dem Kreis Herford hier insbesondere Herrn Schunk für die stilvolle Ausrichtung dieser Feier, vor allem danke ich den Helfer/innen die hier für den würdevollen Rahmen und das leibliche Wohl sorgen und wünsche uns noch gute gemeinsame Gespräche.