• Thema des Beitrags: Kraftquellen in der Demenz

KIDZELN - Warum überhaupt Kindern Demenz erklären?

»Die Kinder und Jugendlichen unserer Zeit sind die Gesellschaft von morgen. Die Zukunft der Menschheit liegt in ihren Händen. In 20-30 Jahren werden sie es sein, die in den Positionen in Wirtschaft, Politik, Bildung und Industrie das Geschehen auf der Welt lenken. Es ist daher Aufgabe unserer Generation, sich ihrer anzunehmen, um sie in ihrer Bildung, Reifung und Kreativität zu unterstützen und zu fördern.« so Altbundeskanzler Helmut Kohl

Demenz ist eine der größten gesellschaftlichen Aufgaben dieses Jahrhunderts. Die Betreuung von Menschen mit Demenz wird jedoch nicht ausschließlich von Angehörigen und beruflich Pflegenden bewältigt werden können. Der Umgang mit unseren Mitbürgern mit Demenz sollte für uns alle zu einem normalen Bestandteil des Alltags werden.
Die Zielgruppe der KIDZELN Spielmodulreihe sind die 3-6-jährigen Kinder. Die Spielmodulreihe besteht aus zehn einzelnen aufeinander aufbauenden, aber in sich abgeschlossenen Modulen.
Übergeordnetes Ziel der KIDZELN Spielmodulreihe ist es, eine Haltung gegenüber den Menschen mit Demenz zu vermitteln, die die Kinder positiv für ihr Leben prägt. Wertschätzung als Grundlage gekoppelt mit einer fähigkeitsorientierten Sichtweise den Menschen mit Demenz gegenüber wird angestrebt. Es geht darum die Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Sie sollen lernen sich selbst anzunehmen, so wie sie in ihrer Individualität sind. Dies ist die Voraussetzung zur vorurteilsfreien Annahme der Mitmenschen, die gleich, aber auch anders sein können.
Die gesamte KIDZELN Spielmodulreihe richtet den Blick immer wieder auf das, was bei Menschen mit und ohne Demenz vorhanden ist. Sie geht immer aus von der Person des Kindes, hin zum Menschen mit Demenz. Es geht um den respektvollen Umgang mit den Menschen im Allgemeinen und den Menschen mit Demenz im Speziellen. Die Fähigkeit zu Empathie entsteht erst dann, wenn Kinder lernen sich ihrer Gefühle bewusst zu werden, diese kommunizieren können und mögliche Situationen auf andere Menschen und deren Gefühle zu übertragen lernen.
Die Kinder erfahren von den beruflichen und anderen Fähigkeiten, die in den Menschen mit Demenz schlummern. Sie lernen deren »Erinnerungen an Früher« als Ressourcen zu erkennen. So können für die Kinder z. B. Möglichkeiten entstehen den Alltag gemeinsam zu gestalten.
Begegnung der Generationen - für Alle eine Bereicherung! Immer mehr Kinder kommen mit dem Thema Demenz in Kontakt. So ist vielleicht ein Familienmitglied, eine Nachbarin oder ein Großelternteil eines Freundes erkrankt.
Auch bei Besuchen von Kindergartengruppen in Einrichtungen der Altenhilfe erleben die Kinder Menschen mit Demenz und ihre Besonderheiten. Manchmal haben die Kinder jedoch Fragen zum Verhalten, zu erlebten Situationen oder zum Phänomen Demenz. Daher wird eine Multiplikator*innenschulung KIDZELN Fortbildung (4-tägig) vom regionalen Netzwerk „Kraftquellen in der Demenz“ und der Ruth und Willi Biermann Stiftung aus Enger, die das Projekt finanziell unterstützen, auch angeboten.
Hierzu wurde eigens eine 10-modulige Spielmodulreihe für Kinder im Kindergartenalter entwickelt.
1 Teilnehmer und 13 Teilnehmerinnen nahmen jetzt an dieser ersten Multiplikator*innen Schulung mit Erfolg teil und erhielten von den Dozentinnen Sonja Steinbock und Andrea Brinker ein Zertifikat. Die Teilnehmer*innen kamen sowohl aus Einrichtungen der Kindertagesstätten bzw. Familienzentren und aus Einrichtungen der Altenhilfe.

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Mit einer "Demenz Eule" ins Krankenhaus....

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Die beiden Dozentinnen Sonja Steinbock, links und Andrea Brinker