• Thema des Beitrags: Kraftquellen in der Demenz

Demenzstrategie und Lokale Initiativen im Demenzverbund- Was ist wichtig

8.Demenztagung: 63 interessierte Bürger/innen kamen in das Johannes-Haus in Herford zusammen, um sich über das Zusammenspiel von Nationalen Demenzstrategien und lokalen Netzwerken – Was ist wichtig, zu informieren.

Der Generationentreff und das Johannes-Haus, Träger ist das Ev. Johanneswerk e.V., veranstalteten gemeinsam am 09.10.2019 diese 8. Demenztagung auch unter dem Aspekt, die strategische Ebene mit den Erfahrungen der Praxis zu verbinden.

 Pressebericht Neue Westfälische Zeitung

Pressebericht Westfalen Blatt


 

Die Länder und die Spitzenverbände der Kommunen haben bei der Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie eine wichtige Rolle inne. In vier Bundesländern (Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein) gibt es bereits landesspezifische Demenzpläne. Die Kommunen sind herausragende Partner bei der Entwicklung der Nationalen Demenzstrategie, wo es um die Gestaltung der Lebensbedingungen demenzkranker Menschen vor Ort geht. Die Lebenssituation demenziell erkrankter Menschen wird vor allem dort verbessert werden können, wo Kommunen dafür Verantwortung übernehmen. Länder und Kommunen beraten deshalb die Bundesregierung und tragen durch eigene Maßnahmen zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie bei.

Ausgangspunkt für die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen sind die Situation und die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz. Im Rahmen von 4 Handlungsfeldern, die die Allianz für Menschen mit Demenz unterschieden, gilt es, Handlungsbedarfe festzustellen. An diesem Bundesweiten Projekt Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz haben der Generationentreff Enger mit der Alzheimer Beratungsstelle und das Haus Stephanus aus Hiddenhausen von 2014 bis 2017 teilnehmen dürfen. Herausragende Handlungsfelder der beiden Initiativen aus dem Kreis Herford waren und sind die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit und ohne Demenz und ihre Angehörigen in den einzelnen Kommunen, den Bekanntheitsgrad vom Thema Demenz mit dem Projekt „Kraftquellen in der Demenz„ zu steigern, die Schaffung von Unterstützungs- und Begegnungsformen mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam zu erweitern und neu zu schaffen, mit dem Projekt „Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Demenz“ den Auf- und Ausbau sowie Begleitung von Selbsthilfegruppen Demenz in den 9 Kommunen im kreis Herford verbunden mit der interkommunalen Vernetzung im Kreis Herford, als auch die Ausweitung vom Netzwerkknotenpunkt Demenz im Generationentreff Enger für das ehrenamtliche Engagement.
Von den Verantwortlichen ist geplant, dieses alles im Einklang mit dem Demenzverbund Herford zu installieren um die in den zurückliegenden Jahren gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse auf Lokaler-, überregionaler- und Internationaler Ebene explizit an die Betroffenen Menschen, pflegenden Angehörigen und engagierten Bürger/innen in den Kommunen weitergeben zu können.

Neben weiteren Informationen gab es auch Vorträge über den Verlauf und Stand einer nationalen Demenstrategie aus dem Landkreis Hildesheim in Niedersachsen, mit der strategischen Ebene und den Erfahrungen aus der Praxis mit dem Projekte Kraftquellen in der Demenz und Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Demenz im Kreis Herford von den Vortragenden Manuela Schock, Karin Alex und Günter Niermann. Ein besonderes Thema war hier auch die Situation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen während eines Krankenhausaufenthaltes.
Manuel Stender, Referent aus dem Landkreis Hildesheim wusste darüber zu berichten, wie Kommunen gemeinsam mit Akteuren aus allen gesellschaftlichen Bereichen die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aus dem Landkreis Hildesheim nachhaltig verbessern wollen und über Aufbau, Aktivitäten und Entwicklung der DemenzNetzwerk Region Hildesheim. So war auch ein wichtiges Thema bei der Entwicklung die Einbindung von Hausarztpraxen verbunden mit der Informationsmappe Demenz. Dieses alles waren eindrucksvolle Beispiele aus dem Landkreis Hildesheim.
Mit beiden Vorträgen konnten die Teilnehmer/innen der Tagung sehr schnell die strategische Ebene mit den Erfahrungen der Praxis verbinden.
Zum Ende der Tagung kam, der mit Spannung erwartete, Vortrag von Prof. Dr. Reimer Gronemeyer, 1. Vorsitzender der Aktion Demenz e.V. Deutschland „ Demenzstrategie und lokale Demenzinitiativen-was ist wichtig? Prof. Dr. Reimer Gronemeyer richtete wie immer den Blick aufs große Ganze von dessen fachkundigen wie menschlichen Zuwendungen wir hier immer wieder aufs Neue profitieren können. Er sieht das Zusammenspiel von Professionalisierung und Engagement der Initiativen vor Ort bei der Demenzstrategie vor allem bei dem Miteinander, welches er als unabdingbar hält.

Gleichzeitig befürchtet Prof. Dr. Reimer Gronemeyer aber auch mit der Verabschiedung der Demenzstrategie auf Bundes- oder Landesebene, dass die Gesetzgebung vielleicht nur den „Deckel“ drauflegen möchte. Er ist immer wieder bei seinen Besuchen im Kreis Herford von den verschiedenen Initiativen angetan und weiß das Thema Demenz hier in guten Händen.
Einen besseren Schlussstrich hätte man nicht unter diese Demenztagung ziehen können und so bedankte sich Günter Niermann, der Kurzfristig mit der Moderation der Tagung für Frau Rheinhold eingesprungen ist, bei allen Referenten/innen und bei dem Teilnehmer/innen für die Beiträge bei der 8. Demenztagung und das konstruktive Miteinander.

Referentinnen und Referenten von links: Manuel Stender vom Landkreis Hildesheim, Karin Alex und Günter Niermann vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Demenz im Kreis Herford, Manuela Schock Hausleitung vom Haus Stephanus und Prof.Dr. Reimer Gronemeyer 1.Vorsitzender der Aktion Demenz e.V. Deutschland